Spitzendetails

17.07.2014 00:15


Heute hab ich mir es mal mit einem Buch gemütlich gemacht. Ich gebe ja zu: Mein richtiger Job ist schon eine feine Sache:  Täglich komme ich an mehreren Bücherregalen vorbei, an denen das große Wort "Neuanschaffungen" pragt. Und ich will nicht sagen, jeden Tag - aber zumindest jeden zweiten Tag stösst man dort auf ein das ein oder andere Schätzchen, dass man höchstwahrscheinlich nicht für Geld kaufen würde - aber mit dem man es sich ganz und gar nett machen kann, wenn man es für ein Stündchen mit  in den heimischen Lesesessel nimmt.

Genau das hab ich getan mit "Ein Traum in weiss- Grace Kelly bis Kate Middelton - die schönsten Hochzeitskleider von Eleanor Thompson - erschienen im Prestel Verlag.

Und was soll ich sagen? Ein wunderbares Sonntagsnachmittagsbuch:

Nun weiß ich, dass Kates Kleid genau 58 Knöpfchen hatte, die Prince William garantiert nie in seinem Leben öffnen musste! Weiterhin bin ich um die Erkenntnis schlauer, dass die Näherinnen des Kleides alle 30 Minuten die Hände waschen mussten, um bloss keinen Grauschleier entstehen zu lassen. Und das der Seidenschleier, der für mich wie Verbandsmull aussah, ein besonderer Wunsch war - um den romantischen Ton des Kleides unterstreichen.

Mindestens genauso interessant die Geschichte des Brautkleides der holländischen Prinzessin Mabel. Die Designer Viktor & Rolf mussten ihr ein wahres Schleifenwunder auf den Leib schneidern. Die Braut gab nicht eher Ruhe bis ihr Kleid einen nach aussen sichtbaren Protest gegen klassische Hochzeitskleider in besseren Kreisen gesetzt hatte, da ihr Gatte wegen ihrer Kontakte zu einem Drogenbaron auf seinen Adelstitel verzichten musste. Verzichten musste er nur ein paar Jahre später auch auf sein Leben. Tragisch.

Nicht minder tragisch ging es auch im Film zu.  Auch ein Kleid, dass seiner Braut kein Glück brachte: Carries 23000 Dollar-Traum.  Mr. Big, der mal eben eine Panikattacke gegen das Phänomen "Brautzilla" schob, kam so drum herum einen komischen Vogel zu heiraten.  Die kurze Kopie, des Vivienne Westwood Kleides, in dem somit niemals geheiratet wurde, war übrigens  innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.


Und so rangt sich eine bunte Girlande voller Kleiderepisoden durch das Buch. Ein umfassender Überblick aller  wichtigen großen Brautkleid-Designer wird gegeben und eine Material- und Schnittangabe komplettiert das Ganze. Und so erfährt man von wahren Vintage-Klassikern bis zum roten Vera Wang Kleid allerlei Spitzendetails. Mein Fazit: Schätzchen in der Bücherei aufspüren - lohnt sich immer!

Einen anderen Schatz hab ich dann in einem anderem (Um)Feld aufgetan: Die Dahlien sind da!







Ach ja, und weil ich mich einfach ein bisschen festgelesen hatte, gibts diesmal leider kein Rezept!

Nur einen wirklich lecker-lieben Ratschlag:

Esst mehr Obst! Es sieht doch wirklich zum Anbeissen aus ;-)!